Schattenliebe

Auch wenn uns die Vorstellung widerstrebt, dass wir größtenteils von unbewussten Gedanken und Werten gesteuert werden, bestätigt die moderne Gehirnforschung täglich, dass viele unserer scheinbaren Entscheidungen lediglich nachträgliche Rechtfertigungen unseres unbewusst motivierten Handelns sind. Wir tun oft Dinge und erklären danach, warum wir so und nicht anders handeln.

 

Wenn "Liebe" uns schadet

 

Selbstsabotage ist das häufige Ergebnis solch unbewusster Werte. Wir nehmen uns etwas vor, dass irgendeinen unbewussten Wert gefährdet  und wundern uns, warum wir immer wieder scheitern. 

 

Das Verständnis der verschiedenen Sprachen der Liebe soll uns heute helfen, unser Unbewusstes etwas zu erhellen und mehr über unsere verborgenen Wünsche und Ziele zu lernen.

 

Das "Ziehen" in Be-zieh-ungen

 

Jede Beziehung, sei es zu Familie, Freunden, Arbeitskollegen oder entfernten Bekannten bildet einen Strom an Energie: Taten, Worte, Gedanken und Gefühle. An beiden Enden dieses Stroms sind die jeweiligen Bedürfnisse der in Beziehung stehenden. Je nach Qualität und Intensität dieser Beziehung wirkt dieser "Strom an Kraft" nährend oder schwächend auf uns. 

 

Licht

 

Die Beziehung zu einem geliebten Menschen, der voller Achtung und Wohlwollen für uns ist, lässt uns wachsen, die Beziehung zum Beispiel zu einem nörgelten, unzufriedenen Elternteil kann uns manchmal ziemlich schwächen. Dennoch lösen wir nicht alle Beziehungen, die uns schaden sofort auf, schließlich ist man verwandt oder liebt sich doch!  

 

Der Schatten...

 

Genau hier offenbart sich der unbewusste Teil unserer Werte. Denn als wir klein waren und in erster Linie nach Sichtbarkeit hungerten (die erste besprochene Liebessprache), waren unsere Eltern die Menschen, die für uns da waren (egal, wie gut sie den Job gemacht haben!).

 

...und seine Macht!

 

Wenn wir nun andere Sprachen der Liebe wie beispielsweise Unterstützung bevorzugen, sagt uns unser Verstand, das wir gut daran täten, mit einem Menschen, der immer nur meckert, nicht zu tun zu haben. Gleichzeitig meldet sich unser unbewusster Wunsch nach Sichtbarkeit und verhindert das Einnehmen eines gesunden Abstands. Unser Unterbewusstsein denkt: "Wenn ich mich von diesen Menschen entferne, werde ich unsichtbar!"

 

Wir haben (in diesem Beispiel) unbewusst die Quelle unserer Sichtbarkeit mit unseren Eltern gleichgesetzt und bleiben daher lieber in Beziehung zu ihnen, schließlich beziehen wir unsere Sichtbarkeit aus ihnen. (Verzeiht mir im Rahmen dieses Blogs die starke Vereinfachung, ich hoffe, das Prinzip wird deutlich!)

 

Jetzt Du!

 

Lies diesen Beitrag so oft, bis Du das Prinzip vollkommen verinnerlicht und in Deinem Leben wahrnehmen kannst.

  • Erforsche, wo Du dieses Muster so oder so ähnlich lebst.
  • Erkennst Du welche Liebessprache Dich in der jeweiligen Beziehung bindet?
  • Spürst Du vielleicht, dass Du selbst eine "Sprache der Liebe" missbrauchst, um jemand an Dich zu binden?

In den nächsten Tagen werden wir unsere Liebesbeziehungen weiter untersuchen und klären. Unser Ziel soll es sein, freier zu lieben und zu geben, ohne uns selbst und anderen zu schaden.

 

Wir sehen uns morgen!

 

Alles Liebe

 

Stephan

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Kommentare: 1
  • #1

    Ulrike (Freitag, 16 Dezember 2022 16:43)

    Lieber Stephan,
    das ist echt schmerzhaft diese Erkenntnis. Ich hoffe du hilfst mir aus dieser Abhängigkeit heraus.